Als ich das erste Mal Dark Work gemacht habe, fühlte ich eine Mischung zwischen Widerstand und Neugier. Auch ein tiefes Berührtsein, denn so nahe war ich mir noch nie. Außerhalb eines therapeutischen Settings begegnete ich Aspekten von mir, die ich bis dahin als nicht liebenswert, zu viel, komisch, anders oder wie auch immer verurteilt habe. Mit einer simplen Dark Work Struktur konnte ich aber mit einer gewissen Distanz meinen Schatten begegnen.
Es eröffnete sich eine ganze Bibliothek an Informationen, weil meine Schattenthemen mich so geformt haben, dass ich nicht einmal mehr gemerkt habe, wie sie mich geformt haben.
Wie ich rede, wie ich entscheide
Wie ich eine Beziehung eingehe
Wie ich mich darin verliere, wie ich bei mir bleibe
Die Muster, die ich anwende, um zu bekommen, was ich will.
Die Muster, die ich anwende, um geliebt zu werden.
Die Muster, die ich anwende, wenn etwas ansteht, es anzusprechen. Ich habe Angst vor Liebesverlust.
In anderen Worten, mit jedem Aspekt, dem ich begegnet bin, waren verschiedene Muster damit verbunden.
Als mir die Muster klar wurden, war mir auch klar, wie ich Beziehungen entweder gestalte oder zerstörte.
Wie ich Intimität zulasse oder blockiere.
Wie ich Oberflächlichkeit kreiere oder tiefe.
Wie auch immer, nur durch absolute, hundertprozentige Annahme meiner Prägung und meiner Aspekte, Muster und meines Beziehungsverhalten, konnte ich erst daraus bewusst neue Beziehungsmuster kreieren.
Dark Work ist heute ein Automatismus.
Was auch immer mir geschieht, geht durch diesen Filter und die Struktur, die ich kreiert habe.
Ich muss nicht mehr stundenlang jeden einzelnen Aspekt und jedes Muster studieren, obwohl ich das in der Vergangenheit gemacht habe. Es geht heute automatisch.
Sobald ich einem Menschen begegne und wahrnehme, wie diese Begegnung sich in meinem Körper anfühlt, was das für Gefühle auslöst, ich mir klar werde, was mein Beitrag ist und was der Beitrag der anderen Person ist, kann ich neu verstehen, was abgeht, neu mich einbringen oder eben nicht einbringen, neu wählen, mich verabschieden oder die Beziehung vertiefen.
Ich glaube, es gibt nichts furchteinflößerendes als ein unbewusster Mensch, der in dein Leben tritt, auch wenn er sich das nicht bewusst ist. Die unbewusste Projektionen und Manipulationen, die automatisch entstehen, sind eine grosse Belastung, ein riesigen Energieverlust.
Das nicht zu wollen, ist ein Dark Love-Entscheid.