Die Kunst der Empfänglichkeit: Wie du deinen Raum für tiefe Begegnungen öffnest

Das erste Mal, als ich in meiner Ausbildung gehört habe, dass meine Empfänglichkeit andere exzellent macht, hat sich mein Leben verändert. Ich hatte Empfangen nie aus dieser Perspektive gesehen. Im Gegenteil, ich fühlte mich nie wirklich wohl dabei. Es war eher eine Mischung aus Schuldgefühlen und dem Drang, sofort zurückgeben zu müssen. 

Unter dem Strich fühlte sich Empfangen für mich nicht wirklich angenehm an. Ich war es gewohnt, zu geben oder die Dinge selbst zu erledigen. In meiner Ursprungsfamilie habe ich auch erlebt, dass das, was mir gegeben wurde, oft unangebracht war, wie ein bisschen zu viel. Das fühlte sich ebenfalls nicht gut an. Für mich war Empfänglichkeit eher ein Gefühl, das ich vermied.

In diesem Artikel teile ich, wie ich meine Überzeugungen zu Empfänglichkeit verändert habe, welche Ebenen es dabei gibt und wie sie unser Leben bereichern kann.

Themen

• Was bedeutet es, andere durch unsere Empfänglichkeit zu stärken?
• Wie können wir uns konkret für Empfänglichkeit öffnen?
• Die drei Ebenen der Empfänglichkeit: 1. Körperliche Empfänglichkeit, 2. Selbstnähren, 3. Empfangen von anderen.
• Praktische Schritte, um Empfänglichkeit im Alltag zu leben.

Meine Empfänglichkeit gibt anderen die Möglichkeit, großzügig und gebend zu sein. Empfangen bedeutet, mich persönlich zu öffnen und dabei verletzlich und weich zu sein. Es trainiert mein System und meinen Körper, mit vielen Empfindungen und Gefühlen präsent zu bleiben, ohne in Geschichten wie "Ich bin es nicht wert" oder "Ich bin schuldig" zu kollabieren.

Der erste Schritt ist, in den Körper zurückzukommen und ein Gefühl dafür zu entwickeln, wie es sich anfühlt, wenn wir nicht empfänglich sind, wenn wir nur aus dem Kopf heraus leben und ständig geben oder so tun als ob. Ein Leben im Kopf macht unsere Sinne stumpf, und wir leben reaktiv auf das, was das Äußere von uns erwartet. Um diesen Zustand zu ändern, kommen wir in den Körper zurück und lassen das Leben durch unsere Sinne in uns hineinfließen. Wir hören, sehen, riechen, schmecken und fühlen die Situation im Moment. Mit dieser neuen Erfahrung können wir uns dem Empfangen auf eine andere Art und Weise öffnen.

• In den Körper zurückkommen: Fühle deinen Atem und die Empfindungen in deinem Körper. Lasse die Sinne die Situation im Moment aufnehmen.
• Selbstnähren: Frage dich, was du dir gerade wünschst, und gib dir diesen Moment der Fürsorge. Genieße den Prozess, ohne Absicht oder Eile.
• Wünsche klar kommunizieren: Benenne, was du brauchst, ohne Erwartungen zu haben. Nimm die Empfindungen wahr, die das Aussprechen des Wunsches in dir auslöst.
• Empfangen, was auch immer ist: Übe, das Nein und die Kritik anderer anzunehmen, ohne zu kollabieren. Bleibe in deinem eigenen Raum und kultiviere Gleichmut.

Empfänglichkeit hatte für mich lange Zeit einen Beigeschmack von Schuld und Unsicherheit. Heute sehe ich sie als Geschenk – eine Einladung, Raum zu öffnen, sowohl für mich als auch für andere. In diesem Raum können wir wachsen, uns tiefer begegnen und echte Verbindung erleben.

Gönne dir die Erfahrung des Empfangens, Schritt für Schritt. Spüre, was sich in dir verändert, wenn du empfängst, ohne gleich zurückzugeben. Erlaube dir, in dieser Offenheit zu verweilen.

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