Vereinbarungen sind wie ein Rezeptbuch für dich und deinen Partner als Orientierung für eine bewusste Partnerschaft.
Alles beginnt mit der großen Vision der Liebe. Was ist das Bild, das Gefühl der Liebe, das du für dich kreieren möchtest? Als Zweites wirst du dir bewusst, welche Wünsche dich in diese Richtung deiner Vision der Liebe bringen. Das ist ein fortwährender Prozess. Wünsche sind wie Wellen, die kommen und gehen und sich stetig verändern.
Du wirst dir klar darüber, wie du geliebt werden willst. Sich geliebt fühlen ist bei jedem Menschen anders. Wann du dich geliebt fühlst, wird in der Kindheit geprägt. Wenn du dir darüber bewusst wirst, kannst du auch ganz klar Bescheid geben, wie dein Partner sich verhalten muss, damit du dich geliebt fühlst.
Wann fühlst du dich am meisten begehrt? Begehrenswert zu sein ist ein Mega-Gefühl. Auch das wird aber bestimmt von unserer Prägung. Wie ist es bei dir ganz spezifisch? Was turnt dich an? Erforsche dich und kommuniziere. Halte das ganz klar fest. Dasselbe gilt für deine No-Go's. Das sind absolute Grenzen. Manchmal reicht es schon, diese aufzuschreiben und schlichtweg nicht zur Verfügung zu stehen dafür.
Selbstkenntnis. Was sind Fallen aus deiner Prägung? Deine Kindheit hat dich geprägt, hat dir Beziehungsmuster aufgezeigt, was Liebe und Zuneigung, aber auch Weiblichkeit oder Männlichkeit und Sexualität bedeuten. Je nach Prägung hast du dementsprechend Verhaltensweisen entwickelt, die vielleicht nicht so förderlich sind oder sogar destruktiv.
Darüber Bescheid zu wissen, ist eine Voraussetzung, damit du deinem Partner auch klar sagen kannst, welche Fallen dir bewusst sind und was er in diesen Momenten für dich tun kann. Es ist wichtig, dass dein Partner Bescheid weiß über dich, deine Prägung und deine Wünsche, wie du tickst und wie du gestrickt bist. Das sind die wichtigsten Punkte einer Vereinbarung.
Dazu kommen noch klare Abmachungen über Zeit, Geld, Wohnraum – aber das sind sachliche Themen, die auf einer anderen Ebene vereinbart werden können.
Kundinnen und Kunden fragen mich oft: Warum braucht man in der Liebe eine Vereinbarung? Warum nicht einfach Romantik, nur die Liebe zählt und ein bisschen Reiz?
Die Antwort ist wirklich simpel.
Du musst verstehen, wer du bist und wie du geprägt worden bist. Wenn die Anfangsphase vorbei ist, kommt alles, was in deinem Unterbewusstsein durch deine Prägung abgespeichert ist, hoch. Du musst deinem Partner sagen können, wer du bist, was deine Fallen sind und was deine Einzigartigkeit ist. Ob mit Sprache, mit Stimme, mit Atem, Bewegung – es gibt eine Kunstform, aber auch eine ganz pragmatische, sachliche Ebene. So kann dein Partner dich lieben und begehren, wie es dir guttut, wie es sich gut anfühlt.
Hier verlassen meine bewussten Kundinnen und Kunden das Drama zwischen Mann und Frau. Hier werden sie richtige Partner. Weit weg von Projektion, Manipulation, Anpassung, Rückzug, Provokation – all diese Schutzmechanismen, die wir haben und ausleben, wenn wir nicht wissen, wer wir sind. So viele Alphas geben alles. Sie sind konditioniert, der Retter der Familie zu sein, derjenige, der aussteigt, der allen hilft, sehr, sehr bedacht, es gut zu machen – gute Schülerin, braves Mädchen oder auf der anderen Seite der Rebell. Nur um dann zu realisieren, dass sie einfach ihre ganze Kindheit repetieren.
Darum geht es eben auch bei der Vereinbarung – dass wirklich Klarheit herrscht. Und wenn Klarheit herrscht, fühlen wir uns sicher. Und wenn wir uns sicher fühlen, dann kommt erst die wahrhaftige Hingabe, die Ekstase und das Abenteuer. Denn wenn wir Ekstase und Abenteuer suchen, ihn reizen, ohne dass wir bewusst sind, gehen wir die Gefahr ein, dass wir die Partnerschaft belasten.
Es entstehen komische Gefühle, Missverständnisse, Distanz, ungesunde emotionale Distanz. Wir schaffen Destabilisierung aus unbewussten Mustern.
Wenn du deine Partnerschaft von gut zu außergewöhnlich erheben willst, dann ist das die Basis. Du brauchst eine Vision der Liebe, und all das, was wir bis jetzt gesagt haben, muss vereinbart sein. Dann fühlt sich dein Gehirn sicher. Es ist nicht mehr wachsam, als würde draußen ein Säbelzahntiger herumschleichen, und so können Ekstase und Connection auf telepathischer, ursprünglicher Art sowie Sexualität und Partnerschaft auf eine nächste Ebene gebracht werden.
Erfüllung ist fast schon ein zu kleines Wort für die Ekstase und die tiefe, genährte Verbundenheit, die möglich wird.